Der Meidlinger Verein „Sao Bien“ baut Schulen in Südostasien. Durch Bildung soll die Armut bekämpft werden.
WIEN/MEIDLING. „Begonnen hat alles mit einem Seestern“, erinnert sich Rüdiger Rücker, Obmann des Vereins „Sao Bien“ in der Meidlinger Tivoligasse. Thomas Farthofer lebte damals in Vietnam und lernte am Meer einen alten Mann kennen, der Seesterne rettete.
Auf die Frage, warum er das tut, antwortete dieser, dass er dadurch vielleicht andere dazu bringen könne, diese Tiere zu retten. Die Hilfe könnte dazu zu einer großen Rettungswelle werden.
Der Seestern als „Maskottchen“
Der Meidlinger war von dem alten Mann und seiner Philosophie so begeistert, dass er sich davon inspirieren ließ. Zurück im Zwölften startete er gemeinsam mit seinem Freund Rücker einen Verein, mit dem er die Armut in Südostasien und vor allem Vietnam bekämpfen wollte. Als Namen wurde der Seestern genommen, der in Vietnam „Sao Bien“ heißt.
Obmann Rüdiger Rücker beim Käsetreff am Meidlinger Markt. Foto: Karl Pufler
„Gestartet haben wird 2016“, erinnert sich der Vereinsobmann. Damals starteten sie mit dem ersten Bau einer Schule. Dabei konzentrierten sie sich auf Gebiete, die sehr schwer zu erreichen sind. „Der Dorfälteste redet dann mit allen und gemeinsam wird das ´Bildungszentrum´ errichtet“, so der Meidlinger.
Ein Raum für den Lehrer
Natürlich wird darauf geachtet, dass alles auch nachhaltig und stabil errichtet wird. Der Lehrer der fertig gebauten Schule wird dann von der Behörde gestellt. Und in den meisten Fällen bekommt er auch einen kleinen Raum, in dem er leben kann, denn die tägliche Rückreise in sein Dorf ist in den meisten Fällen zu weit.
Dabei gibt es auch regelmäßig Kontrollen von ehrenamtlichen Mitarbeitern, um sicherzustellen, dass die Schulen auch wirklich als solche genutzt werden. „Wir sind ein non-profit-Verein“, so der Unternehmensberater. Bislang konnte der Verein mehr als 50 Schulen bauen.
Foto: Sao Bien
Hilfe steht im Vordergrund
Ausgangspunkt für seine Unternehmungen ist dabei der Käsetreff am Meidlinger Markt. „Hier hat meine Oma schon Hendln verkauft“, erinnert er sich. Heute gibt es allerlei Spezialitäten im Angebot.
„Natürlich kann man bei uns auch seine Spende abgeben – und sei sie noch so klein“, so Rücker. Aber er drängt niemanden dazu, auch wenn er erwähnt, dass die Spenden auch von der Steuer absetzbar sind. Er freut sich jedenfalls darüber, dass er Kindern helfen kann, ihr Leben künftig besser meistern zu können.
Diese Schule in der Provinz Ha Giang wurde 2019 fertig gestellt. Insgesamt hat „Sao Bien“ schon 50 Schulen errichtet. Foto: Sao Bien