Vor kurzem fand im Bezirksgericht Meidling eine bewegende Zeremonie statt, bei der die Fabriksbrücke über dem Wiental feierlich in Friedrich-Zawrel-Brücke umbenannt wurde.

Die Veranstaltung, die von der vom Bezirksgerichtsvorsteher Oliver Scheiber und Bezirksvorsteher Wilfried Zankl organisiert wurde, diente nicht nur der Erinnerung an das Leben und Wirken Friedrich Zawrels, sondern auch der Reflexion über die Lehren, die unsere Gesellschaft aus seiner Geschichte ziehen kann.

Friedrich Zawrel, ein Überlebender des Kinder-Euthanasie-Programms der Nationalsozialisten, wurde posthum geehrt, indem eine Brücke nach ihm benannt wurde – ein Symbol für die Überwindung von Gräueltaten und Ungerechtigkeit. Die Veranstaltung wurde von Birgit Tschütscher moderiert und umfasste ein Gespräch mit dem Regisseur und Schauspieler Nikolaus Habjan, Bezirksvorsteher Wilfried Zankl, dem Kulturmanager i.R. Peter Zawrel und dem Gerichtsvorsteher Oliver Scheiber.

Bezirksvorsteher Wilfried Zankl betonte in seinem Beitrag die Bedeutung von Zawrels Erbe: „Die Benennung der Brücke nach Friedrich Zawrel ist mehr als eine Geste. Es ist ein Akt antifaschistischer Erinnerungspolitik, der uns daran erinnert, dass wir die Schrecken der Vergangenheit nicht wiederholen dürfen. Durch das aktive Erinnern schaffen wir ein Bewusstsein für die Werte der Demokratie und Menschenrechte.“

Die Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler hob in Ihrer einleitenden Rede hervor: „Friedrich Zawrel wurde an den Rand der Gesellschaft gedrängt, am Spiegelgrund erniedrigt, entwürdigt und gequält; seine Zeugenschaft als Überlebender hat er später dem friedlichen Miteinander und dem ’nie-wieder‘ gewidmet. Es ist wichtig, sein Leben, das mehrfach künstlerisch verarbeitet wurde, in den Stadtraum einzuschreiben.“

Die Veranstaltung endete mit der Vorführung zweier kurzer Filmsequenzen, die Zawrels Leben und Vermächtnis würdigten. „Wir sind stolz darauf, einen Ort des Gedenkens geschaffen zu haben, der die Erinnerung an Friedrich Zawrel und seine Botschaft für zukünftige Generationen lebendig hält.“, so Bezirksvorsteher Zankl.